Triathletin Ina Reinders (24) gibt Ihren
Sport trotz Asthmas nicht auf
Witten - Sie hat nicht viele
Triathlon-Wettkämpfe beendet in diesem Jahr, mehrfach hat Ina Reinders vom
asics-Team Witten Rennen aufgeben müssen. Stets wegen akuter Luftprobleme,
die 24-Jährige ist nämlich Asthmatikerin. Ein Grund ihren Sport aufzugeben,
ist das für sie indes nicht.
Als Ina Reinders zum Bundesliga-Auftakt-Wettkampf in Gladbeck im Mai
zusammen mit Nina Fischer, Janine Härtel und Kerstin Lohmeyer mit
zweieinhalb Minuten Vorsprung vor den übrigen Teams ins Ziel kam, da dachte
sie: Ina, das könnte eine gute Saison für dich werden. Rundum fit fühlte
sich die Xantenerin zu jenem Zeitpunkt, hatte neben der weiteren
Bundesliga-Saison auch Weltcup-Rennen für die Zukunft geplant.
Wenige Wochen später dann hatte sich Ina Reinders von all diesen Träumen
verabschiedet. Bei den deutschen Meisterschaften Mitte Juni in Obersulm
musste sie das Rennen vorzeitig beenden, wegen Luftnot. Wie schon bei der DM
im Jahr davor. Wie schon häufiger in ihrer bislang achtjährigen Laufbahn als
Triathletin.
Eine Riesenenttäuschung keine Frage. Nach Obersulm, sagte Ina Reinders,
"hatte ich eigentlich erst Mal keine Lust mehr". Doch dann warfen der
DM-Dritten des Jahres 2001 einige in der Szene vor, sie sei in Obersulm
nicht ausgestiegen aufgrund eines akuten Asthma-Anfalls, sie habe vielmehr
"ein Kopfproblem".
Also startete Ina Reinders zwei Wochen später erneut, bei einem Triathlon in
Löhne. Wieder war es während des Wettkampfes schwül-warm, wieder kam sie
trotz Riesenvorsprungs vor dem abschließenden Lauf nicht ins Ziel.
Das war für Ina Reinders der Beweis: Es liegt nicht am Kopf, nicht am
Erfolgsdruck (schließlich ging es in Löhne für sie um wenig). Sie ist
Asthmatikerin seit ihrer Kindheit; und sie bleibt es. Eine, die ihr Asthma,
seit sie (Leistungs)-Sport betreibt, im Alltag so gut wie gar nicht
spürt; und eine, der im Wettkampf bei schwül-warmen Wetter regelmäßig die
Luft wegbleibt. Auch wenn sie seit Jahren nach Medikamenten sucht, mit denen
sie das Problem in den Griff bekommt: "Es hat mir alles nichts geholfen."
Sie hat sich zurückgezogen nach Löhne. Weil sie ihren asics-Team-Kolleginnen
nicht schaden wollte, wie sie betont - als möglicher Totalausfall bei einem
Bundesliga-Wettkampf. Weil sie ahnte, dass während dieses "Super-Sommers"
für sie einfach nichts zu gewinnen sein würde.
Immerhin konnte sich Ina Reinders so voll und ganz auf ihren
Studienabschluss an der FH in Düsseldorf konzentrieren, seit Montag ist sie
frisch examinierte Diplom-Betriebswirtin und seit zwei Wochen wieder zurück
in der Triathlon-Szene. Beim Rennen in ihrer Heimatstadt Xanten wurde Ina
Reinders hinter der Dritten der Langdistanz-EM, der Niederländerin Sione
Jongstra, nämlich Zweite. "Dieser Wettkampf", sagt die 24-Jährige, "hat mir
schon Auftrieb gegeben." Zumal sie in Xanten trotz zuletzt deutlich
reduzierten Trainings fast zwei Minuten schneller war als noch 2002. "Das
hat mir gezeigt, dass ich es noch einmal versuchen sollte", sagt Ina
Reinders.
"Es": weiterzumachen mit dem Wettkampfsport. Zu versuchen, mal wieder eine
gute Triathlon-Bundesliga-Saison zu absolvieren, mit dem asics-Team-Witten
2004 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu gewinnen - und vielleicht ja
noch einmal eine DM-Medaille. Hoffentlich gibt es 2004 nur nicht schon
wieder so einen Super-Sommer. "Man muss halt Glück haben", sagt Ina Reinders
im Hinblick auf die zumeist in den Hoch-Temperatur-Monaten stattfindenden
wichtigen Triathlon-Wettkämpfe. "Aber es gibt ja auch in diesen Monaten mal
Tage an denen es regnet."
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